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Wir sind ja schon länger an das Versprechen von Kochbuchautoren gewöhnt, dass jedes gute Gericht nur drei bis fünf Zutaten benötigt und sich zwischen Büroschluss und Sandmännchen quasi von allein zubereitet. Um es vorwegzunehmen: David Thompsons Grundlagenwerk Thailändisch kochen gehört absolut nicht in diese Kategorie. Im Gegenteil, es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Ein lange vergriffener 650-Seiten-Klassiker von 2002, der gerade aktualisiert neu aufgelegt wurde und der uns daran erinnert, dass gute Küche (meistens) Zeit braucht. Dass sie eine Kulturleistung ist. Manchmal mühsam zu durchdringen, aber in der Regel jede Mühe wert. David Thompson ist Australier und blieb 1986 – was für ein Glück für uns! – nach einem Urlaub in Bangkok hängen, weil er von Thailand so fasziniert war. Er lernte die Sprache, fand eine Lehrmeisterin, die noch mit der Hochzeit der thailändischen Palastküche vertraut war, und er recherchierte für seine Kochbücher akribisch in Gedenkbüchern für Verstorbene, die traditionell Rezepte enthalten. Außerdem eröffnete Thompson mehrere Restaurants und erkochte 2001 den ersten Michelinstern für ein Thairestaurant überhaupt („Nahm“, London). Kurzum, es geht um das Hauptwerk eines der wichtigsten Kenner der thailändischen Küche. Bei Thompson nachzuschlagen, bedeutet, den Dingen auf den Grund zu gehen, egal ob es um Bangkoks Geschichte geht, um fermentierte Enteneier mit Durianschalen-Asche oder um grünes Curry mit Forellenklößchen und Thai-Auberginen. Marten Rolff
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